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Kommentar Zypern-RettungDie Währungsunion ist Geschichte

Ulrike Herrmann
Kommentar von Ulrike Herrmann

Zyperns Bankkunden werden an den Rettungskosten für das Land beteiligt. Alle Parteien in Deutschland finden das gut. Die Freude wird nicht lange währen.

Der Fall Zypern wird erneut dafür sorgen, dass Milliarden von Euro auf Wanderschaft gehen. Bild: dpa

E ine Mini-Summe macht Weltgeschichte: Für 5,8 Milliarden Euro riskieren die Europäer ihre Eurozone. Denn es wird die Währungsunion sprengen, dass die Bankkunden Zyperns an den Rettungskosten für das Land beteiligt werden. Diese Sorge können die allermeisten Deutschen nicht nachvollziehen.

Von den Linken bis zur CSU waren alle Parteien dafür, dass den Zyprioten mal gezeigt wird, was eine Harke ist. Schmerzhaft sollen sie erfahren, dass es sich nicht lohnt, ein Steuerparadies für russische Oligarchen zu betreiben. Großzügig wird dabei übersehen, dass die Zyprioten dieses Geschäftsmodell auch schon hatten, als sie 2008 in den Euro aufgenommen wurden.

Die Deutschen genießen gerade das schönste Gefühl, das sich denken lässt: Selbstgerechtigkeit. Diese Freude wird aber nicht lange währen. Denn der Fall Zypern wird erneut dafür sorgen, dass Milliarden von Euro auf Wanderschaft gehen.

Bild: taz

ist wirtschaftspolitische Korrespondentin der taz.

Bei jeder kleinen Störung werden die Sparer in Portugal, Italien oder Spanien dafür sorgen, dass sie ihr Geld rechtzeitig nach Deutschland oder in die Niederlande überweisen. Sie alle werden danach streben, aus ihrem spanischen oder italienischen Euro einen deutschen oder niederländischen Euro zu machen. Die Währungsunion existiert zwar noch und ist dennoch schon Geschichte: Offiziell haben wir zwar einen Euro, aber faktisch sind es längst 17 verschiedene Euros.

Zinsen werden nach oben getrieben

Diese Kapitalströme sind nicht harmlos, sondern treiben die Zinsen in den Südländern nach oben. Beispiel Italien: Dortige Unternehmer müssen deutlich mehr für einen Kredit zahlen als ihre deutschen Konkurrenten – einfach nur, weil sie in Italien sitzen.

Dies ist das Ende eines fairen Wettbewerbs, zerstört den Binnenmarkt und wird die Italiener langfristig zwingen, den Euro zu verlassen. Es wäre gar nicht teuer, den Euro zu retten. Aber wie Zypern zeigt, sind den Deutschen sogar schon 5,8 Milliarden zu viel. Lieber werden sie moralisch und riskieren einen Euro-Crash, der sie dann weit mehr als eine Billion kosten dürfte.

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Ulrike Herrmann
Wirtschaftsredakteurin
Der Kapitalismus fasziniert Ulrike schon seit der Schulzeit, als sie kurz vor dem Abitur in Gemeinschaftskunde mit dem Streit zwischen Angebots- und Nachfragetheorie konfrontiert wurde. Der weitere Weg wirkt nur von außen zufällig: Zunächst machte Ulrike eine Banklehre, absolvierte dann die Henri-Nannen-Schule für Journalismus, um anschließend an der FU Berlin Geschichte und Philosophie zu studieren. Sie war wissenschaftliche Mitarbeiterin der Körber-Stiftung in Hamburg und Pressesprecherin der Hamburger Gleichstellungssenatorin Krista Sager (Grüne). Seit 2000 ist sie bei der taz und schreibt nebenher Bücher. Ihr neuester Bestseller heißt: "Das Ende des Kapitalismus. Warum Wachstum und Klimaschutz nicht vereinbar sind - und wie wir in Zukunft leben werden". Von ihr stammen auch die Bestseller „Hurra, wir dürfen zahlen. Der Selbstbetrug der Mittelschicht“ (Piper 2012), „Der Sieg des Kapitals. Wie der Reichtum in die Welt kam: Die Geschichte von Wachstum, Geld und Krisen“ (Piper 2015), "Kein Kapitalismus ist auch keine Lösung. Die Krise der heutigen Ökonomie - oder was wir von Smith, Marx und Keynes lernen können" (Piper 2018) sowie "Deutschland, ein Wirtschaftsmärchen. Warum es kein Wunder ist, dass wir reich geworden sind" (Piper 2022).
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60 Kommentare

 / 
  • T
    Tomtom

    Ich komme aus Griechenland und moechte nur folgendes sagen: Die Laender des Sueden sehen erst jetzt dass diese Waehrungsunion nur gut fuer den Norden ist, und ihre Wirtschaftsleistung vernichtet hat.Ausserdem, entscheiden fuer die Affaere dessen Laender nicht die gewaehlte nationale oder europaeische Gremien, sondern die deutschen Politiker. Unser Zukunfrt haengt davon ab, ob es z.B. bald Wahlen in jenem deutschen Bundesland gibt, wir koennen unsere Zukunft nicht bestimmen. Diese politische und waehrungsunion sollte gut fuer alle sein. Jetzt aber profitieren davon nur bestimmte dominierende Laender, die die Union gemaess nur ihrer Interessen entworfen haben, und die das "richtige Geschaeftsmodell" dafuer haben.

  • H
    H.Ewerth

    @von gääähn:

    Der typische linkssozialisierte Hass auf die Bundesrepublik.

    Mehr brauch man bei den Artikeln von Ulrike Herrmann auch garnicht wissen.

    Wichtig ist nur alles so zu drehen das am Ende Deutschland schuldig ist. Und wenn es nicht Deutschland ist dann mindestens Bayern.

    Ideologie pur eben.

    Das ist so vorhersehbar wie das Wetter der nächsten Minute.

    Wer aber so ein Grundverständniss hat sollte nicht bei einer überregionalen Zeitung arbeiten. Sorry!

     

    Habe ich da etwas verpasst? Hat Deutschland jemals für ihr Handeln Verantwortung übernommen? Deutsche Täter waren immer unschuldig, egal wie viele Millionen dafür haben sterben müssen? Die Verträge, hat auch Deutschland geschlossen, nicht aus Naivität, sondern aus Berechnung. Wohlwissend, dass nach der Euroeinführung sich die kleinen Länder sich nicht mehr wehren können, wenn Deutschland den größten Niedriglohnsektor in Europa aufgebaut hat, Deutschland massiv die Finanzmärkte deregulierte? Wenn ein Land wie Deutschland alles nach Euroeinführung niederkonkurriert, war das Absicht und nicht weniger.

  • H
    H.Ewerth

    @von Franziskus 'n Friends:

    „Der unreife, romantisch-naive Vereinheitlichungsreflex gerade der Deutschen hat eine fatale Rolle gespielt, sicherlich auch französische Verantwortungs-losigkeit bei der Formulierung dieser grottenschlechten Verträge“.

     

    So so bei den Deutschen war es wieder einmal nur ein unreifer, romantischer-naiver Vereinheitlichungsreflex, bei anderen in Europa wird gleich von Verantwortungs-losigkeit gesprochen“? Wahrnehmungsstörung? Verantwortungslos hat sich im besonderen Maße, Deutschland verhalten. Deutschland hat nach der Euroeinführung, und mit seinem Verantwortungslosen Sozial,- und Lohndumping und der massiven Deregulierung der Finanzmärkte doch erst zu den Schwierigkeiten in der Eurozone beigetragen! Erst alles niederkonkurrieren, aber die anderen dann als „Verantwortungslos“ bezeichnen, ist nun wirklich nicht mehr mit anzuhören. Das Zypern, und nicht nur Zypern, eine Steueroase war und ist, wurde doch immer in der Vergangenheit von Deutschland insbesondere gelobt? Politiker sind gewählt, Schaden abzuwenden, aber einem kleinen Land, völlig unvorbereitet die Pistole auf die Brust zu setzen;: „Friss oder Stirb“ kann aus meiner Sicht nur eins bedeuten, Deutschland möchte als Gläubiger an die Gasvorkommen vor der Küste Zypern billig aneignen. Hätte man dem Land mehr Zeit gelassen, was ja auch ursprünglich der Plan war, dann hätten die Schulden mit Zinseszins zurückgezahlt werden können:

  • K
    Karola

    Da es um ein Exempel geht, ist es diesen Strategen (von Rettern darf man nicht mehr schreiben und reden, denn von "retten" im ehrlichen Sinn kann keine Rede mehr sein) egal, wieviel dieser Denkzettel an die zyprische Bevölkerung am Ende kosten wird. So handeln Menschen, die sich in Wut und Hass befinden. Der Gegner soll ja er muss bluten.

     

    Übrigens habe ich nicht davon gehört, dass die Linkspartei dieses Vorgehen für gut befunden hätte. Also von "links bis rechts" geschrieben wird, bitte etwas deutlicher.

     

    Ansonsten hätte die ganze Euro-Strategie von Anfang an besser sein können, aber die Kommission, vorneweg Merkel, wollten und wollen Blut sehen, d.h. geknechtete Völker.

     

    Alles Andere ist nur billiges Schmierentheater mit dem Titel: "Wir tun so als ob..."

  • A
    alatheia

    Wie wäre eigentlich die Erkenntnis, dass es schlicht keine Lösung gibt - dass das Kind längst in den Brunnen gefallen ist - und keiner hats vorausgesagt (links, grün, schwarz, gelb?)

     

    Diese unendliche Bereitschaft, den jeweils anderen zuzuschieben, dass jetzt gerade DIESER Cdu oder JENER grüne, linke oder sonstwie Vorschlag den Euro zum kippen brächte - als wenn nicht jeder einzelne bisher irgendwo in Europa ventilierte Vorschlag umgehend und sofort mit dem Argument anderer, verdammt unangenehmer Implikationen ausgehebelt werden könnte!

  • WW
    Wähler's Willi

    Liebe Ulrike Herrmann,

    wenn Sie schreiben "die Deutschen genießen gerade das schönste Gefühl" dann klammern Sie mich bitte aus.

    Ich fühle derzeit eher Beklemmung angesichts des Umfangs und der Unverfrorenheit, mit der Frau Merkel und Herr Schäuble europäisches Prozellan zerschlagen. Europa war mal als ein Miteinander angelegt, was wir derzeit erleben ist eine derbe Perversion.

    Wenn ich überlege um was für poplige Summen es geht (im Ggs. etwa zu den 100 Mrd. für die IKB) weiß ich absolut nicht, ob grenzenlose Dummheit agiert, oder ob die Frühstückseinflüsterungen der Ackermänner gründlich nachwirken, oder aber ob wir ein "am deutschen Wesen soll die Welt genesen" erleben, mit Geld und Zinsen als Hebel, statt Panzern und Granaten. Ziehen nicht mehr die Krupps, sondern die Ackermänner und Asmussens die Fäden der Marionette?

    Ich vermute dass die Folgen dieses Gebarens noch gar nicht abzusehen sind.

    Nicht zuletzt die gleichgeschalteten Medien haben dazu beigetragen, dass sich jetzt der gehinrngewaschene deutsche Michel zufrieden die Hände reibt. Aber was wäre los gewesen, wenn dieses Modell bei den deutschen Pleitebanken angewendet worden wäre?

    Was hätten unsere eigenen Oligarchen - die Quandts, Springers, Mohns, Klattens - geheult, wenn sie mit ihrem Guthaben hätten einstehen müsen?

    Nochmal: auch wenn das ganze zähneknirschend in meinem Namen stattfindet, weil wir eine repräsentative Demokratie haben - in meinem Sinne ist das gewiss nicht!

  • J
    Johny

    @ Franziskus 'n Friends

     

    wo ist den die Finanzlage von Polen (bei den anderen Ländern kann ich dazu nichts fundiertes sagen) ziemlich stabil?

    Die Arbeitslosigkeit ist von 2011 bis 2013 von 9,7% auf 14,2% gestiegen und ähnlich schlecht steht es auch um die Finanzen.

    Natürlich hat Polen, wie alle Anderen auch, unter der Wirtschaftskrise gelitten, allerdings finde ich das die Zahlen im direkten Vergleich mit anderen EU- Ländern eher mittelmäßig und nicht stabil sind.

  • B
    bouleazero

    "Dabei wären die Kosten bei null, weil die Europäische Zentralbank das nötige Geld einfach drucken könnte."

     

    In der gedruckten Taz-Ausgabe schliesst der Artikel mit diesem netten Satz. Dümmer gehts nimmer! kann man da nur sagen.

  • S
    Schwadronierer

    Vielleicht ist es ein gutes Zeichen, dass die Finanzwerte an den europäischen Börsen nach Gewinnen am Vormittag am Nachmittag sehr stark verloren haben. Vielleicht glauben die Investmentbanker, dass ihre Macht doch nicht unbegrenzt ist. Vielleicht ist die Besteuerung der großen Sparguthaben der richtige Weg zur Besteuerung der Reichen in Europa und weltweit. Vielleicht aber, das glaube ich eher, sind die Investmentbanker nur kurz geschockt - und spekulieren dann munter weiter auf Finanzpleiten größerer europäischer Staaten. - Ein letztes: Die Deutschen haben bereits mehrfach im 20.Jahrhundert ihre Währung ruiniert, vielleicht gelingt ihnen das mit dem Euro ein weiteres Mal.

  • D
    dieter

    Merkel wird, wenn sie nicht mehr Kanzlerin ist, fürstlich belohnt werden von der deutschen Finanzwirtschaft.

    Wie geil ist das denn nun schon wieder, für die deutsche Bank!

    Merkel "trocknet diesen Sumpf", wohin also mit den Milliarden? -nach Deutschland! Denn hier ist es sicher Dank Kohls Mädchen :-)

    Wenn Merkel jetzt von der Deutschen Bank belohnt werden würde, dann wäre es Korruption, also wird sie den Lohn für ihre Arbeit erst bekommen, wenn sie weggewählt worden ist. Dann kann sie endlich absahnen.

    Mir wäre es lieber, sie bekommt jetzt sofort ein paar Millionen und wir retten Europa.

    Aber wenn unbedingt Alle wieder starke Nationalstaaten haben wollen, dann machen wir halt nochmal nen Weltkrieg, wir als Deutsche sind da ja ganz gut drin...

    Und Lager brauchen wir nicht mehr, heisst jetzt Harz4 treffenderweise benannt nach dem VW-Zuhälter...

  • T
    Tantris

    @Zloty

    Die Linke Presse ist halt mit Ihrer Meinund sehr Flexibel

  • FF
    Franziskus 'n Friends

    Misha Glennys Artikel in der Financial Times zeigt im Detail, wie es zu der abenteuerlichen Aufnahme Zyperns 2008 gekommen ist. Das war der Sündenfall.

    Wenn sich gerade das Geld einfacher Leute auf die Wanderschaft macht - mit all den Dummheiten, die dabei begangen werden (siehe verlockend hohe Zinsen in Island oder Kirchen, die bei Lehmann Bros zeichnen) - dann liegt das auch an der Fehlkonstruktion und Expansion des Euro als gemeinsame Währung fast ohne Kriterien in einem völlig divergierendem Wirtschaftsraum - von den oft durchbrochenen 3% und 60% Vertragsabsichten mal abgesehen.

    Warum sieht die Finanzlage in Norwegen, Schweden, Dänemark, Polen und Tschechien ziemlich stabil aus? Und bei den Sterling-Briten so schlecht? Eben - es geht um lockere, positive nationale Identität (Norge), Blasen (UK), neoliberales Zocken, und Nationen mit und ohne soziale Verantwortung.

    Natürlich war die Ideee einer Eurokernzone richtig - wer will schon zwischen Benelux und Frankreich ständig Geld wechseln - aber die Ausführung grundfalsch. Der unreife, romantisch-naive Vereinheitlichungsreflex gerade der Deutschen hat eine fatale Rolle gespielt, sicherlich auch französische Verantwortungs-losigkeit bei der Formulierung dieser grottenschlechten Verträge. Statt Übernahme konkreter nationaler Aufgaben wurde die Verantwortung an die große, spendable Mutter Europa delegiert. Nicht unity-in-diversity, sondern Schlamperei und Einheitsbrei.Immer weniger Menschen, unerreichbar in Kommission und EZB, entscheiden über unser Schicksal. Das ist totalitärer Finanzkapitalismus!

    Und liebe U.H. - schwächt jemand, der die Staatengemeinschaft neben 10 Milliarden mit noch mehr Rettungsmilliarden belasten will, nicht das Gemeinwesen? Handelt er nicht antidemokratisch? Sind das nicht alles Gelder, die bei der Bekämpfung prekärer Beschäftigung, Aufbau von Infrastruktur statt Infarktstruktur fehlen?

    Zwar wird Geld qua Bankenkredit im Kreislauf aus dem Nichts erschaffen, aber es endet leider auch oft dort.

     

    Wer so tut, als ob dieses Geld unendlich vorhanden sei, oder 5.8 Mrd. peanuts seien (vielleicht im Vergleich zur obszönen 120 Mrd. Garantie für die Hyporeal Estate) ist unseriös.

    Deshalb erstaunt mich Ihr Artikel (die ich ja sonst schätze)- 17 Milliarden sind 100% des Bruttosozialprodukts von Zypern, das ein Viertel der Einwohner von Berlin hat!

    Die Nutznießer der Steuerparadiese werden endlich klar mit einbezogen (wenn sies technisch hinkriegen, was ich noch bezweifle).

    Jetzt geht die Transformation der Eurozone in einen geregelten Währungsraum nur noch unter Druck und quasi-automatisch. Die Geister der Gegenwart steigen nicht im weißen Rauch auf, sondern schweben über Singapur, den Cayman und Virgin Island - sie sind durch neue Transparenzregeln z.Teil aus Zypern,Gibraltar, den Kanalinseln u Luxemburg vertrieben. In Italien, Frankreich u Spanien gehts erst richtig los; und die rechten Kreise dort protegieren das Kapital bis aufs Blut. In Spanien und Irland hat der Staat mit seiner Kohle die Banken gerettet und 25% der Bevölkerung geopfert. Das ist der Skandal.

  • P
    Pascal

    @EMI:

    "Für mich gibt es nur eine Lösung: Her mit dem europäischen Bundesstaat, einer einheitlichen Regierung etc pp... so wie es in jedem funktionierenden Bundesstaat auf diesem Planeten geht!"

     

    Das zeigt ja dann doch ein etwas erschreckendes Demokratieverständnis. Klar, wenn man so etwas in konstitutionellen Referenden beschließt, dann kann man auch ein vereinigtes Europa haben. Aber zu fordern, dass jetzt hintenrum einzuführen, gegen den Willen der Bevölkerung, bei einer solch fundamentalen Thematik wie der grundlegenden Verfassungsordnung - das ist, mit Verlaub, eine große Chutzpe.

     

    Nach dieser Logik drückt die EU (bzw. ein Teil davon) erst ein schlecht konstruiertes Konzept (den Euro) gegen den Willen der Bevölkerung durch - und soll dann ihre eigene schlechte Arbeit als Legitimation nutzen einen europäischen Bundesstaat einzuführen?

     

    Also das ist ja wirklich ein vollständig undemokraties und bürokratisches Politikverständnis!

  • JK
    Juergen K.

    Und nieman schreibt darüber,

     

    dass die geschätzten 220 Tausend Milliarden

     

    auf den "Kunst-Konten" der Datenbank-gestützten

     

    "Geldvermehrung" auch in Zukunft 10 Prozent oder mehr Rendite machen soll.

     

    Also grob angepeilte 20 Tausend Milliarden pro Jahr.

    Bei 10 %.

     

    Selbst bei 2% Inflationsraten - Rendite sind da noch

     

    Fünf Tausend Milliarden

    -----------------------

     

    pro Jahr irgendwo "rauszuholen".

     

    Rausholen ? Wo raus ? Aus was ? Aus wem ?

     

    Zwanzig Tausend Milliarden.

    ---------------------------

     

    10 mal das BIP von Deutschland.

     

    Also das BIP von Deutschland und Europa unsd Japan und USA. Praktisch !

     

    Herausholen !

     

     

    Es bleibt also in Zukunft Alles beim Alten - wie es hier so ist:

     

    Von 2 500 Milliarden BIP werden 1 400 Mrd Löhne und Gehälter gezahlt.

     

    Dann bleiben von Deutschland schon mal

     

    Tausend Milliarden Rendite über.

     

    Und in "der westlichen Hemisphäre" wird es auch so gemmacht.

     

    Wie bisher.

     

    Ist da nicht schön ?

     

    220 Tausend Milliarden "Kunst-Geld" werden dann schon in 10 Jahren 440 Tausen Milliarden sein.

     

    Die dann schon das ganze Welt BIP als Rendite braucht.

     

    Und in weiteren 10 Jahren braucht es schon das Zwei-Fache Welt BIP.

     

    Wie geht das wohl ?

     

    Es geht so:

     

    Alle bekommen Hartz4.

     

    Alle ?

     

    Nein , nicht alle.

     

    Nur die, die nicht in 10 Jahren die

     

    VIERHUNDERT VIERZIG TAUSEND MILLIARDEN

     

    haben.

     

    Glasnost.

  • T
    Teermaschine

    Herrmann völlig durchgeknallt!

     

    Hätten die zyprischen Banken ihren Anlegern seit Euro-Beitritt nicht durchschnittlich 2- bis 3-fach höhere Guthabenzinsen als anderswo im Euroraum zugesichert, sondern das 20 oder 30-fache - der Kommentar dieser "Fachfrau" könnte und würde nicht anders lauten.

  • J
    Johny

    An hackman3: Sie haben da ja wunderbar den aktuell gängigen Standard- Populismus runter gebetet. Wie es scheint natürlich ohne sich eine wenig näher darüber zu informieren, wie diese Studie der Deutschen Bank überhaupt bewertet. Mit welchem Gewichtungsfaktor gehen dort Eigentum, Vermögenswerte, Immobilien, Aktien- und Kapitalanlagen und diverse weitere Faktoren ein. Das wäre etwas was durchaus einer Differenzierung bedarf. So ist einer der ausschlaggebensten Faktoren die Sparte Immobilien:

    Das Eigenheim ist ist im Süden Europas wesentlich häufiger anzutreffen als Hierzulande, was allerdings nicht heißt das das ohne Verschuldung abläuft, welche wiederrum nicht mit in die Statistik eingeht.

    Womit ich mich dann gleich auch noch ein Stück über die Authorin aufregen möchte:

    "[...] müssen deutlich mehr für einen Kredit zahlen als ihre deutschen Konkurrenten – einfach nur, weil sie in Italien sitzen. "

     

    Ernsthaft ?!? Glauben sie wirklich selber daran was Sie da sagen? Die Zinsen errechnen sich unter anderem aus der Wirtschaftsleistung eines Landes, welche mit und ohne gleicher Währung nun mal eine Andere ist, das können nicht einmal Sie bestreiten.

    Ich bin mir nicht ganz sicher aus welcher heilen Welt Sie ausgebrochen sind, aber das ist absurde Träumerei. Und ich bin mir enorm sicher das es in der gesamten Menschehitsgeschichte noch nirgendwo eine funktionierende, andauernde "Wirtschaft der Gleichheit" gab und wahrscheinlich auch nie geben wird.

    Der Mensch ist nun mal auf seinen eigenen Vorteil bedacht, mal mehr mal weniger, und selbst wenn er sich mit Anderen zusammenschließt dann nur um am Ende noch besser da zu stehen.

  • HB
    Heinz Boxan

    In der Tat, kein gutes Gefühl im Bauch.

    Siehe twitter: Frosch Hannibal tauscht € gegen Rubel.

    inribonax

  • Y
    yohak

    Es ist naiv zu glauben, man hätte mit 5,8 Milliarden

    zusätzlich die Euro-Zone dauerhaft retten können. Zypern ist nur einer von vielen Krisenherden. Um das Risiko eines Eurocrashes auf Null zu reduzieren, müßte man sehr viel mehr Milliarden ausgeben, und das nicht einmalig, sondern regelmäßig, auf Dauer durch permanente Transfers.

    Deutschland kann sich regelmäßige Transfers von West nach Ostdeutschland leisten. Aber die Staaten des "Club Med" haben zusammen mindestens 10 mal soviele Einwohner wie Ostdeutschland. Deshalb ist das, was im Rahmen der deutschen Einheit noch funktioniert, im Rahmen der europäischen Einheit undenkbar, weil es die deutsche Wirtschaftskraft völlig überfordern würde. Es handelt sich nämlich nicht um einmal 5,8 Milliarden. Eher geht es um viele Hundert Milliarden jedes Jahr.

  • L
    Luzifer

    Ich bin enttäuscht, frustriert und erstaunt. Diesmal, Frau Herrmann, schreiben sie nichts Naives (was ich hämisch kritisieren könnte), sondern gehen das Thema mit Realismus an. In der Tat erleben wir so etwas wie ein Epochenende, die Vernichtung einer Illusion, die Wohlstand für alle und eine vereinigtes Europa verhiess. Davon sind wir jetzt so weit entfernt wie nie.

  • R
    Remsch

    @Wilhelmsburger24: Die Schweiz und Dänemark haben ihre Währungen an den Euro gekoppelt. Die Schweiz in der Krise, die Dänen schon vor über zehn Jahren. Und würde man das Wirtschaftssystem letzterer (Flexicurity) einführen, wo Hire & Fire an der Tagesordnung liegt, würde eine Frau Sager sicher auf die Barrikaden gehen. Daß das kleine Dänemark auch keine Teilung wirtschaftlich verkraften muß und mit seiner Lage begünstigt ist, lassen wir mal weg. Ebenso, daß Großbritannien und Polen derzeit die höchsten Staatsdefizite hat.

     

    Einfach nur selektiv ein kleines Finanzland wie die Schweiz herauszupicken und so zu tun, als würde man automatisch den dortigen Lebensstandard erzielen, indem man einfach nur die Währung wegläßt, ist zu einfach gedacht. Übrigens stieg die Wirtschaftsleistung pro Kopf in den Niederlanden und Österreich (beide Euro-Mitglieder) in den letzten zehn Jahren deutlich stärker als das der Schweizer. Im Nicht-Euro-Land Ukraine sieht's wieder anders aus. Warum? Weil einfach mehr Faktoren für eine wirtschaftliche Entwicklung relevant sind. (Wobei es uns Deutschen mit unserer niedrigen Arbeitslosigkeit schon ziemlich gut geht.)

  • NM
    Nikta Momus

    Ein Gespenst geht um in Europa, das Gespenst des Kommunismus! Aber nein, die Vertreter dieses Gespenstes sind nicht die Nachfolger von K. Marx! Sie sind renommierte und gut bürgerliche Parteien, die nur „Gerechtigkeit“ nach ihrer Art und Weise wollen und damit das Wohlwollend der Allgemeinheit vernichten!

     

    Mit jedem Schritt für die „Rettung“ von Euro und Europa nähern sie sich eigentlich zum Ende dieser Europa, da nicht verstehen können, dass den Armen nur dann gut geht, wenn die Reichen imstande sind, Ihr Geld zu verdienen und den Armen was davon abzugeben.

     

    Sie, „Retter“, glauben Sie wirklich, dass die bestrafte Reichen sitzen und nicht unternehmen werden, damit auch ihre Regierungen dafür bestraft und zu Grunde gegangen werden?! Sie, die Retter, glauben Sie wirklich, dass die Armen geschont bleiben?! Nein, sie werden über Nacht noch ärmer und damit auch Schlagkragt der „bestraften“ Reichen, die auch ihre inkompetenten und überforderten Regierungen verschwinden lassen!

     

    Solche Möchtegern Europa-Retter wie Merkel werden auch ihre schwarze Tagen haben: in Verlassenheit, Kraftlosigkeit und Unfähigkeit, aber in Bewusstsein, dass sie diese Europa mit ihren „Rettungsmaßnahmen“ nur vernichtet und nicht gerettet haben!

  • JS
    Johannes Schmidt

    "Dortige Unternehmer müssen deutlich mehr für einen Kredit zahlen als ihre deutschen Konkurrenten – einfach nur, weil sie in Italien sitzen."

     

    Deutlich mehr als andere muss man für geliehenes Geld zahlen, wenn man eine deutlich schlechtere Bonität aufweist als andere. Die Bonität von Unternehmen und Banken, die sich am internationalen Kapitalmarkt refinanzieren wollen, beinhaltet u.a. das Länderrisiko. Das Länderrisiko Italiens mit seiner Bunga-Bunga-Elite wird allgemeinhin als größer (negativ) eingeschätzt als das Deutschlands. Die Nivellierung des Zinsniveaus durch die gemeinsame Währung hat ja vielmehr die Leistungsbilanzkrise (gemeinhin Eurokrise genannt) herbeigeführt. Daher ist die beschriebene Situation nur die Wiederherstellung funktionierender Preissignale.

  • A
    andreas

    @von gääähn:

    Der typische linkssozialisierte Hass auf die Bundesrepublik.

     

    Mehr brauch man bei den Artikeln von Ulrike Herrmann auch garnicht wissen.

    Wichtig ist nur alles so zu drehen das am Ende Deutschland schuldig ist. Und wenn es nicht Deutschland ist dann mindestens Bayern.

    Ideologie pur eben.

    Das ist so vorhersehbar wie das Wetter der nächsten Minute.

    Wer aber so ein Grundverständniss hat sollte nicht bei einer überregionalen Zeitung arbeiten. Sorry!

  • E
    EMI

    P.S. man möge nicht vergessen: das schlechte Fundament des Euros kommt in erster Linie daher, das man gegen den Willen der Bundesbank weiche und extrem schlechte Kriterien festgelegt hat! In erster Linie würde das von Staaten wie Frankreich und Italien durchgedrückt, wohl wissend, das sie sonst nicht der Zone angehören würden!

  • E
    Ezek

    Solange des durchschnittliche Kapital der Privathaushalte in Zypern, Italien und Spanien höher ist, als das in Deutschland (oder einem anderen Land), ist es Richtig, dass die Steuerzahler in Deutschland (oder einem anderen Land) nicht dafür hinhalten sollten.

    Hierbei ist es unerheblich, ob es der "kleine Mann" in Deutschland oder in Zypern selbst stemmen soll, es sollten immer die Profiteure, also die Leute die sich durch dieses schlecht gemanagte System bereichert haben bezahlen.

    Was soll ich und meine Kindeskinder für die Ersparnisse irgendeines Menschen aufkommen, weil der das mehr das er im Vergleich zu mir hat schlecht investiert hat? Dabei ist es mir egal ob es ein zypriotischer Anleger, spanischer Bauunternehmer, italienischer Politiker, russischer Oligarch oder deutscher Rentner ist. Ich habe keine großen Ersparnisse und soll die jetzt auch noch mit Steuergeldern raushauen, um ihre Vollkaskomentalität zu bedienen?!

  • D
    Domenq

    "Die Deutschen" und ähnlich flache Häme halte ich nicht für angebracht.

     

    Ich geh' mal auf's Niveau der Kommentatorin: Eine Besserwisserin, die provinzielles Geschwätz von sich gibt. Das Bild sieht nach "Gabriele" aus; die Brille, der Haarschnitt: etwas viel Birkenstock im Gesicht...

     

    Klassensprecherin, von der niemand fordert, Position zu beziehen.

  • Z
    Zloty-Horter

    Frau Herrmann, seit dem Beginn der Schulden- und Bankenkrise wettern gerade linke Medien nahezu tagtäglich, dass die entstandenen Verluste und Schäden nicht nur mit Rettungspaketen auf Kosten der europäischen Steuerzahler sozialisiert werden dürfen, sondern auch die Verursacher ihren Beitrag leisten müssen.

    Nun geschieht in Zypern genau dieses und ihnen passt auch das nicht.

    Sie müssen sich schon entscheiden!

  • E
    EMI

    Hat den jemand einen besseren Vorschlag den Euro zu Retten? Was müsste man den nun scheinbar tun, wenn die wirkliche Rettung nicht viel kosten würde? Ich würde gern mal erfahren, was den der Famose Plan, der ja angeblich allen nützt und den Euro letztendlich retten soll, wirklich aussieht?!

    Für mich gibt es nur eine Lösung: Her mit dem europäischen Bundesstaat, einer einheitlichen Regierung etc pp... so wie es in jedem funktionierenden Bundesstaat auf diesem Planeten geht!

    Die Nationalstaaten haben schön längst ausgedient in Europa und statt das beste aus jedem Land zu nehmen und zu verallgemeinern, wird hier ein Flickenteppich gemacht... Zu lasten aller!

    Das den Zyprioten mal gezeigt wird, das IHRE Krise selbst gemacht ist, ist gut, das hier gleich vom "Ende des Euros" geredet wird, statt wirklich Pläne vorzulegen, ist typisch und genauso Kontraproduktiv wie immer!

  • L
    Lukas

    Nanu,

     

    Zypern scheint so durch und durch korrupt regiert zu werden, dass es nicht ein mal Russland mit in sein Boot nehmen wollte.

    Eine Selbstgefälligkeit Deutschlands habe ich bisher noch nicht entdecken können, ausser in diesem besserwisserischen und damit selbstgefälligen Artikel.

  • DD
    der da hinten

    @gääähn:

    die typisch differenzierte Argumentationskette eines Rechtsintellektuellen. Aufstehen und Stiefel zusammen, hier kommt ein Meinungs"führer"..

     

    @DanielL:

    stimmt nicht. Luxemburg (etwas lauter) und Malta (kleinlaut) standen Zypern in Brüssel bei. Könnte an den mehr oder weniger identischen 'Geschäftsmodellen' liegen.

    Und so böse kann das Geld der russischen Mafiaoligarchen nicht gewesen sein, wenn sich schweizer und deutsche und britische Banken seit heute früh regelrecht darum prügeln wer ihnen das neue Konto eröffnen und die zareneier schaukeln darf..

  • A
    aida

    Ein vereintes Europa ist eine Utopie. Einigkeit zeigen die beteiligten Länder ja noch nicht einmal in eigenen Land. Wenn es dann auch noch um finanzielle Interessen geht (wohlgemerkt: der Bürger - nicht der Bankster)ist vollends klar, daß es nicht funktioniert - nicht funktionieren kann.

    Bei allen der herbeigeredeten "Krisen" ging es, geht es und wird es immer nur um eins gehen: Zocker haben sich verzockt und wollen die Verluste nicht selber tragen.

    In einer gerechten Welt wäre das kein Problem, denn dort könnten diese Parasiten ins Nirvana geschickt werden.

    In der EU ist das natürlich anders, denn die Bankster haben vorausschauend dafür gesorgt, daß unseren Politikern (jeglicher Ausrichtung) genügend pekuniäre Suppsitorien verpasst bekommen haben.

  • Y
    yohak

    Es ist grundfalsch zu glauben, man hätte mit 5,8 Milliarden

    zusätzlich die Euro-Zone dauerhaft retten können. Zypern ist nur einer von vielen Krisenherden. Um das Risiko eines Eurocrashes auf Null zu reduzieren, müßte man sehr viel

    mehr Milliarden ausgeben, und das nicht einmalig, sondern regelmäßig, auf Dauer durch permanente Transfers.

    Deutschland kann sich regelmäßige Transfers von West nach Ostdeutschland leisten. Aber die Staaten des "Club Med" haben zusammen mindestens 10 mal soviele Einwohner wie Ostdeutschland. Deshalb ist das, was im Rahmen der deutschen Einheit noch funktioniert, im Rahmen der europäischen Einheit undenkbar, weil es die deutsche Wirtschaftskraft völlig überfordern würde. Es handelt sich nämlich nicht um einmal 5,8 Milliarden. Eher geht es um viele Hundert Milliarden jedes Jahr.

  • R
    razu

    @tantris : Schreiberling?? Es handelt sich um eine AutorIN!

    Und was soll dieser einfältige Satz überhaupt bedeuten? Sind Sie eine Laberbacke?

  • LM
    Lars Meyer

    Ich kann mich einigen meiner Vorredner nur anschließen: Daran, nur bei Sparguthaben über 100.000 € anzusetzen, kann doch eigentlich die Redaktion der TAZ nichts auszusetzen haben – in anderen Kontexten ist doch die gezielte Einbeziehung der Besserverdienenden und das Verschonen der Schlechterverdienenden Kernforderung. Oder ist das einfach nur mal wieder schlecht recherchiert?

  • H
    hackman3

    Wie eine Studie der Bundesbank zeigte, sind Italiener und Spanier im Schnitt wesentlich reicher als Deutsche. Trotzdem sind die Staaten auf Grund der Schattenwirtschaft und laxen Steuererhebung erheblich verschuldet. Es gibt nun 2 Möglichkeiten, entweder man zapft die Wohlhabenden in diesen Ländern an oder u.a. deutsche Steuerzahler stehen für die Länder gerade. Italien und Spanien wäre 2. Option natürlich wesentlich lieber. Dazu müssten aber bei uns die Steuern erheblich erhöht werden, was Rot/Grün ja bereits ankündigt.

    Bei den Kommentaren der TAZ hat man immer den Eindruck, wenn deutsche Steuergelder oder Vermögen dran sind, dann ist das immer prima. Die Probleme anderer Länder sind immer von D verursacht. Bei anderen Ländern (Ausnahme Schweiz) ergreifen sie generell Partei für die reiche Schicht und deren korrupten Regierungen und verteidigen sogar vehement russische Oligarchen.

  • AE
    Alle über einen Kamm?

    "Von den Linken bis zur CSU waren alle Parteien dafür, dass den Zyprioten mal gezeigt wird, was eine Harke ist."

     

    Tatsächlich?

     

    Vielleicht mal ND lesen, da steht seit Wochen was anderes. Z.B. heute:

     

    "Wagenknecht kritisiert »erpresste Lösung« für Zypern"

     

    http://www.taz.de/Kommentar-Zypern-Rettung/!113438/

  • W
    Wiesensohle

    So blöd, die Kundschaft zu beklauen, sind nicht mal die Luden auf der Reeperbahn. So blöd sind nur EU-Komissare und die deutsche Regierung. Warum forden dir eigntlich nicht gleich offen zum Bankrun auf?

    Frau Merkel, mit solche politik schafft man langfristik den Nährboden für Krieg in Europa, auch wenn das jetzt noch keiener sehen will - latente Agressionen, die sich aufschaukeln, Völker die wieder gegeneinander aufgehetzt werden, nämlich die arroganten Deutschen gegen die faulen Griechen und die eingebildeten Franzosen gegen die widerborstigen Briten. Und schon bald gibt es allenthalben wieder "Erbfeinde"... ...allein, liebe Frau Merkel, diesmal ist Deutschland von Atommächten eingekesselt, die militärisch mit uns umspringen könnten, wie es ihnen beliebt. Beten sie, Frau Merkel, daß nicht wieder jemand in Europa af die Worte von Bismarck kommt, denen zufolge Krieg die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln ist. 1945 sind in Pforzheim zwanzigtausend Menschen in siebzehn Minuten verbrannt. Solange wird es diesmal nicht brauchen...

    Und wofür all das? Das deutsche Volk hat nichts von dieser Politik, die nur die exportstarken Großkapitalisten stützt und die Binnenwirtschaft verkommen lässt. Die Völker Europas haben ebenfalls nichts von dieser Politik. Und wer sind wir eigentlich, daß wir all dies dulden?

  • P
    Pascal

    Die Alternative hätte noch verheerendere Folgen für die Währungsgemeinschaft. Wenn Zypern gerettet worden wäre, ohne den geforderten Eigenbetrag aufzubringen, denn wäre dies das weithin sichtbare Signal gewesen dass die Bedingungen der Eurogruppe total egal sind, und dass das Geld so oder so fließt. Da kann man sich sicher sein dass Portugal, Spanien, Italien und vor allen Griechenland da hellhörig geworden wären. Das hätte dann aus der ganzen Sache total einen Geld-Selbstbedienungsladen gemacht. Die Eurogruppe *musste* daher schlichtweg auf ihren Bedingungen beharren, weil *ansonsten* alles zusammengebrochen wäre - nicht wegen der in der Tat im Vergleich läppischen 4,8 Milliarden, sondern wegen dem verheerenden Signal dass *dann* gesendet worden wäre.

  • O
    orgalo

    Liebe Frau Herrmann,

    die Idee mit der ´Selbstgerechtigkeit´ könnte schon stimmen. Aber: was ist wichtiger? Die Idee ´Europa´ dadurch retten zu wollen, indem permanente Regelbrüche sanktioniert werden (unkontrollierte Finanzströme bis hin zur Schwarzgeldwaschung, Bankenüberdimensionierung usw.) oder Europa dadurch zu retten versuchen, indem Deutschlands Untugend, der angebliche Hang zur ´Selbstgerechtigkeit´ als Schrecklichkeit schlechthin angesehen wird (und auf jeden Fall vermieden werden muss, allenfalls durch die generalisierende Selbstkritik und Selbstgerechtigkeit einiger Grüner und Altlinker zu ersetzt werden darf) ?

    Jedenfalls: die befürchteten Auswirkungen auf die Staatsanleihe-Zinsen von Ländern wie zum Beispiel Spanien sind bislang ausgeblieben.

    Übrigens: auch das ist eine (nicht nur eine deutsche) Untugend, jegliche Maßnahme zu zerreden, weil immer irgendwelche negativen Auswirkungen befürchtet werden müssen.

  • H
    Herbert

    Ziemlich weltfremder Kommentar. Die Steueroase Zypern mit dem betrügerischen Geschäftsmodell wurde gerettet und bleibt inder eurozone, in die sie nicht hineingehört. Ein schwarzer Tag für die Eurozone!

    Ein neues Fass ohne Boden für deutsche Steuermilliarden- aber dafür arbeitet der Micheldoch gern (fragt sich nur wie lange noch).

  • S
    Sikasuu

    Bei jeder kleinen Störung...nach Deutschland...überweisen.

    .

    Wenn sie das mal tun werden.Ein "bank run" ist da sehr wahrscheinlicher.

    .

    Es dürfte die Zeit kommen wo Geld wieder unter "der Matratze" oder in "Schweizer Franken","Dollar"... in der Kaffebüchse zu finden sein wird.

    .

    Die letzte Woche zeigt doch auch dem letzten Kleinsparer was er im Notfall von "Garantien" zu halten hat.

    .

    Schlimmer konnte man/Frau das Vertrauen in das Banksystem nicht ruinieren!

    .

    Meint

    Sikasuu

    .

    Ps. Bei den Momentanen Erträgen von Bar-Einlagen scheint das Risiko Bank zu Hause wohl erträglich:-(((

  • F
    Ftee

    Soso... Komischerweise musste ich hier aber auch vor Zypern Steuern auf meine Spareinlagen zahlen und hatte dazu noch miserable Zinsen. Wenn das in Zypern für einige anders war, dann sollens da doch bitte auch diejenigen zahlen

  • G
    großmeister_b

    "Die Deutschen genießen gerade das schönste Gefühl, das sich denken lässt: Selbstgerechtigkeit."

     

    Ich weiß nicht, woher die Autorin das hat.

    Man kann das getrost als Behauptung bezeichnen.

    Ich gehe vielmehr davon aus, das "wir Deutschen" bei diesem Thema mittlerweile so abgestumpft sind, dass uns das gerad mal am Arsch vorbeigeht.

  • A
    anke

    Sie scheinen ja seltsame philosophische Kategorien zu haben, Frau Herrmann! Wenn eine Mehrheit entscheidet, was gut oder richtig sein soll, dann ist das Demokratie, nicht Moral. Selbstgerechtigkeit wird auch dadurch nicht zur Tugend, dass sie zum Massenphänomen mutiert. Und ob sie "das schönste Gefühl" überhaupt ist, hängt meiner Meinung nach entschieden davon ab, von wem man sich hat prägen lassen.

     

    Europa war von Anfang an für die Gewinner gemacht. Das ist zunächst so klar und ungeschönt bloß nicht kommuniziert worden den "Südstaaten" gegenüber. Hätte der dicke Kohl geglaubt, seine Wähler würden Verluste machen mit der Europäischen (oder der Innerdeutschen) Einheit, hätte er sich nicht vor den wackligen Karren gespannt. Der Mann wollte nichts abgeben. Er wollte was einnehmen. Genau wie seine Wähler. Genau wie die Wähler der meisten anderen Parteien. In sofern muss den meisten Leuten das, was gerade mit Zypern passiert, ein innerer Parteitag sein. Lumpige 5,8 Milliarden genügen, um das Geld da hin zu treiben, wo es her gekommen ist - und ihrer Ansicht nach auch hin gehört: Heim ins... – ah: Land der Dichter, Denker, Richter und Henker. In jenes "Reich" also, das zur Abwechslung nun eben mal zum Land der Schlichter und Banker werden möchte. Crash hin oder her. Zeig einem Deutschen wo vorn ist, und er wird rennen. Ein Husky ist ein Lamm dagegen...

  • W
    Wilhelmsburger24

    Hoffentlich hat die Pressesprecherin von Christa Sager Recht und der EUR ist wirklich bald Geschichte.

     

    Laender wie Schweiz, Schweden, Daenemark, Polen oder Grossbritanien beweisen, dass es auch ohne EUR geht.

     

    Also ich haette gerne den Lebensstandart der Daenen oder Schweizer oder das Wachstum der Polen....

  • N
    naufragio

    Danke Frau Hermann. Wenn ich Ihre Artikel lese, wird mir schmerzlich bewußt, dass es noch wesentlich schlimmere Regierungen als die bestehende geben könnte: die von linksliberalen Gutmenschen.

  • J
    jink

    die Argumentation verstehe ich nicht. Ich dachte, dass die zypriot. Banken enorm hohe Zinsen gezahlt haben. Folge müsste doch gewesen sein, dass die Kreditzinsen auch viel höher waren als in Deutschland. Wie sollten die dortigen Banken an einem normalen Kreditgeschäft Interesse finden, wenn die Steuerzahler anderer Länder das Risiko für hohe Zinsen versprechende Spekulationsgeschäfte (wie griechische Staatsanleihen) übernehmen ?

  • P
    Professor

    Ich überlege gerade, in welchen Märchenwald die Autorin hineinruft. Den linken oder den rechten. Wahrscheinlich steht sie selbst im Märchenwald. Denn: Um eine Lüge, einen Selbstbetrug oder auch nur ein falsches Geschäftsmodell aufrecht zu erhalten, ist das Geld der Anständigen gerade recht.

    Liebe Frau Hermann, so wie es in der deutschen Sozialindustrie läuft, funktioniert die Welt gerade nicht. In der Welt ist 1 Plus 1 Gleich 2 und nicht Sex.

  • N
    Nachdenken

    @Tantris: Hirn einschalten vorm tippen. Die Autorin ist nicht ihrer Meinung, sondern im Gegenteil tief enttäuscht von der Entscheidung, die de-facto die Einheitswährung Euro abschafft, denn mit dem Euro würde Europa und die EU sehr viel seiner Glaubwürdigkeit als politisches Projekt verlieren. Der für Deutschland extrem profitable Binnenmarkt würde auch verschwinden. Das Schengenabkommen ist diesem Markt sehr zuträglich; es hat aber vertraglich NICHTS mit Eurozone etc. zu tun. Eine Abschaffung des freien Grenzverkehrs wegen hoher Kriminalität kann nur durch verstärkte europäische Polizeiarbeit begegnet werden. "Grenzen dicht" versetzt uns zurück in die Zeit vor 1992; das will doch keiner. Außer, man ist wirklich verbohrter Spießbürger mit braunschwarzem Hintergedanken...

  • D
    drui

    "Bei jeder kleinen Störung werden die Sparer in Portugal, Italien oder Spanien dafür sorgen, dass sie ihr Geld rechtzeitig nach Deutschland oder in die Niederlande überweisen."

     

    Zunächst müsste mal unterschieden werde, wer "die Sparer" sind. Normale Rentner haben auch in Portugal und Italien wenig Lust und Möglichkeiten, ihr Geld ins Ausland zu bringen. Sparer unter 100 000 € haben nach der jetzigen Lösung auch in Zypern keinen Euro verloren, warum sollte da jetzt europaweit die Kapitalflucht einsetzen? "Sparer" über 100 000€ kann man nur schwer als Sparer ansehen, das sind eher Investoren. Dann muss man die Zinsunterschiede sehen, viele Jahre lagen die in Zypern 5% und mehr über denen in Deutschland, davon haben sich die reichen Russen anlocken lassen und dieses Risiko schlägt nun zurück. Unterschiedliche Banken geben unterschiedliche Zinsen und Zinsen spiegeln das Risiko. Ich glaube nicht, dass Vermögende nun ihr Geld nach Deutschland bringen, wo sie 1,5% Zinsen bekommen können. Ansonsten sorgen EZB und Rettungsfonds dafür, dass der zypriotsche, italienische, portugisische und spanische Staat keine horrenden Zinsen auf die Verschuldung zahlen müssen. Und vielleicht auch dafür, dass die gigantische Gasreserven in ferner Zukunft von Zypern selbst mit gefördert werden können, statt sie für einen Uso ins Ausland zu verkaufen. Eigentlich sollte die TAZ sich freuen, dass nun die Oligarchenfreunde Putins für ihr Risikoinvestment und ihre Steuerhinterziehung haften, statt von zypriotischen und griechischen Kleinsparern und europäischen Steuerzahler freigekauft zu werden. Das ist auch ein Signal an reiche Assoziale, dass es in Europa kein wirklich sicheres Steuer- und Geldwäscheparadies mehr gibt (außer deutsche Spielhallen natürlich).

  • X
    XXX

    Liebe Frau Herrmann,

     

    ihre jetzige Analyse ist im wesentlichen richtig.

    Zu dieser verfahrenen Situation ist es aber vor allem deshalb gekommen, weil eine leider auch von Ihnen immer wieder befürwortete bedingungslose Rettungspolitik von Banken und Staaten sich auf Dauer nicht durchhalten lässt. Sie lässt nämlich das entscheidende Problem -die unausgeglichenen Handelsbilanzen- unangetastet.

    Hätten Steinbrück/Merkel die Banken und Schäuble/Merkel Griechenland nicht entgegen Recht und Gesetz auf fremde (nämlich unsere) Kosten gerettet, sondern (unter Rettung kleiner Konten) pleitegehen lassen, so wäre das ganze Schneeballsystem schon in einem früheren und weniger schmerzenden Stadium zusammengebrochen.

  • DL
    Daniel L

    Verstehe ich nicht? Die Deutschen haben gar kein Anlass zu Selbstgerechtigkeit und es war auch nicht allein die deutsche Regierung, die Zypern auf eine Beteilung der Bankkunden gedrängt hat. Welches EU/Euro-Land hat sich denn auf die Seite der zypriotischen Regierung geschlagen in dieser Diskussion? Und wo steht geschrieben, dass ein konstituierendes Element der Eurozone die unlimitierte Haftung für Banken durch die EZB darstellt? Jede Bank kann pleite gehen und das ist eben Teil des fairen Wettbewerbs von dem Sie schreiben. Die Risiken lassen sich am Zins erkennen und genauso wie in Island waren die Zinsen in Zypern sehr attraktiv bzw sehr riskant. Und Risiko bedeuted hier dass der Sparer sein Geld nicht zurückbekommt.

  • M
    Mareike

    "Eine Minisumme macht Weltgeschichte"??

    Frau Herrmann übersieht, dass es in den vergangenen 3 Jahre sage und schreibe 12(!) alternativlose Rettungsaktionen gab. Die exorbitanten Milliardenbeträge sollten Bürgern und Politikern das Blut in den Adern gefrieren lassen. Oder ist an die Rückzahlung nicht ernsthaft gedacht?

    Einmal muss diese Geldvernichtungsspirale durchbrochen werden.

    Glaubt hier jemand, dass nach dieser erneuten "Rettung" alles gut wird? Nein, wenn die Ratingagenturen es wollen, ist als nächstes Italien, Spanien oder Frankreich dran.

  • S
    Sebastian73

    Ein merkwürdiger Kommentar. Es ist sicher richtig, dass das Anzapfen von Bankvermögen in Zypern zu einer Kapitalflucht aus südeuropäischen Ländern führen kann, jedoch kann ich nicht entdecken, was falsch daran sein soll, dass man auf Bankvermögen ab 100.000,00 € eine Zwangsabgabe erhebt. Ich glaube auch kaum, dass diese großen Vermögen nun nach Deutschland flüchten, denn die sind zu einem nicht unerheblichen Teil aus bestimmten steuerlichen Gründen auf zypriotischen Konten. Problematisch war es, ursprünglich auch die Vermögen unter 100.000,00 € anzapfen zu wollen. Damit kann man tatsächlich den "Ottonormalverbraucher" arlamieren und Kapitalfluchten in goßem Umfange verursachen. Das jedoch war eine Idee der zypriotischen Regierung und Deutschland kann ja wohl nicht 5,8 Milliarden Euro deshalb ausgeben, weil die Partner nicht bereit sind, eine sozial ausgewogenme Regelung selbst zu treffen. Dann wäre die Währungsunion wirklich bald tot, nämlich nach der nächsten Wahl

  • Z
    Zsolt

    Die Beschlüsse wurden doch von allen Euro-Ländern gemeinsam getragen, nicht nur von Deutschland! In Ihrem Artikel entsteht ein gegenteiliger Eindruck.

    Übrigens galt 2008 - wie formal immer noch - das Bailoutverbot: Es gab also keinen Grund Zypern wegen eines risikoreichen Geschäftsmodells nicht aufzunehmen: Das Risiko blieb ja bei den Zyprern. Wenn man jetzt zum ersten mal das Bailoutverbot ernster nimmt, kann das doch nicht das Ende der Währungsunion sein. Es sei denn, das Bailoutverbot war (Ihrer Ansicht nach) von Anfang an falsch, was ich nicht glaube. Es wurde ja damals auch allseits gelobt und zwischenzeitlich allseits seine Erosion beklagt.

  • G
    gääähn

    Der typische linkssozialisierte Hass auf die Bundesrepublik.

  • W
    wunderfrau

    liebe frau herrmann,wenn die vermögenden in deutschland die armen in deutschland nicht retten wollen,VW Opel nicht retten will liegt das auch daran,abgesehen von der frage der sinnhaftigkeit,daß auch in deutschland die reichen weniger zinsen bezahlen als die armen ebenso VW im vergleich zu OPEL

     

    gönnen sie sich doch einmal eigene gedanken,um nicht immer das lehrbuchwissen unsrer steueralimentierten oekonomischen geisterfahrer wiederholen zu müssen.

     

    gut aufgestellte unternehmen in italien zahlen im übrigen nicht mehr zinsen als gut aufgestellte in deutschland.

     

    im übrigen können sich unternehmen finanzplätze für anleihenplatzierungen weltweit aussuchen

     

    ebenso könnte es gut sein,daß die verantwortlichen in den problemstaaten mit maroden banken und staatsfinanzen ihre lektion nun gelernt haben.

     

    ihre eurobond gebetsmühle können sie dann in der rumpelkammer belassen

  • D
    Detlev

    Das ist die deutsche Politikrichtung: Es geht hier nicht um den volkswirtschaftlichen Aspekt, sondern um Macht, Selbstgefälligkeit, das Wahljahr-2013 und die Euro-Lüge, denn was jetzt passiert, das war vorher auch schon ein Problem und es kommt auch nur das ans Licht, was man vorher hätte ahnen können. Deutschland setzt die Maßstäbe jetzt in diesem Euro-Raum und muss im Notfall mit einem Extremkollabs rechnen, denn die Wettbewerbsfreiheit und -gleichheit sind passé. Warum Südländer mit vollen Geldbeuteln ihre Euros lieber in einer Immobilie in Berlin investieren oder warum sie dort ein Konto aufmachen?

     

    Das der deutsche Markt mit billigem Geld bespült wird, bring im Zweifel auch nicht viel, denn in Deutschland kränkelt die Binnennachfrage, weil Deutschland nur auf den Export schaut und andererseits dort schon mächtig Dämpfer abbekommt, aber was kümmert eine Regierung ein Problen in fünf oder zehn Jahren - dieses Jahr wird gewählt.

     

    Und da muss die Optik stimmen. Dass der Bürger die Euro-Krise und die Euro-Krisenländer praktisch gar nicht versteht, macht die Sache dann für die Propaganda-Abteilungen noch leichter.

     

    NUR: Pleiteland Griechenland - es trägt seine Schulde nur dann ab, wenn es Wachstum gibt. Das gab's 2012 nicht,2010, 2011, 2009 nicht mehr. 2013 gibt auch keine positive Prognose. 2014 rechnet man mit ca. 2 Prozent. Das dürften dann alle angestauten Investitionen und Machinenerneuerungen sein, die man einfach hinzog. Um die Wirtschaft zu beleben bräuchte es aber mehr. Und deswegen zieht sich auch die Sanierung des Euro hin. Wenn mit Zypern noch ein Land plötzlich unten landet, ist das mehr als schlecht, zumal Zypern noch kleiner, noch mehr vom Tourismus abhängig ist und kaum ein (echtes) Produkt für den Export herstellt.

  • A
    Altingen (BW)

    Frau Herrmann,

    Sehr schön mir den Spiegel vorgehalten und ich muss zugeben, ich fühle mich ertappt.

    Da kann ich wieder mal sehen wie leicht ich den "Argumenten" der Politik aufsitze.

    Ich erinnere mich bei Ihnen gelesen zu haben, das damals Italien den Schwarzmarkt mit in die Wirtschaftsleistung eingerechnet wurde.

    Irgendwie wundert es mich nicht wenn jetzt das Geflecht aus Schönreden uns um die Ohren fliegt.

  • T
    Tantris

    Ich hoffe,der Schreiberling hat recht u.wir bekommen die D-Markwieder,das wäre auch Gelegenheit,das Schengen-Abkommen abzuschaffen